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Ausfahrt Region Bayern „So schmeckt Wasserburg“

Schon bei der Überquerung des Inns lag die Silhouette Wasserburgs wie die Kulisse für einen mittelalterlichen Film vor uns und der Eintritt durch das Stadttor vermittelte das Gefühl von großem Kino.  Dazu passte auch die Aufmachung der Einladung, mit der uns Heiner und Andrea J. auf eine weitere Entdeckertour der Region Bayern neugierig gemacht haben. So war es nicht verwunderlich, dass bereits am Freitagnachmittag zahlreiche Teilnehmer aus fast allen Regionen unseres Clubs zum ersten Programmpunkt angereist waren.

Die Führung durch die Wasserburger Bierkatakomben vermittelte uns interessante Eindrücke über die frühere Brau- aber auch Baukunst. Die über 200 Jahre alten Bierkatakomben dienten früher der Einlagerung des Bieres, das mangels Kühlung auch nur im Winter gebraut werden durfte. In den tiefen Gängen und Gewölben war es für die Lagerung des Bieres kalt genug, was wir auch deutlich spüren konnten.

Zum abendlichen „Drivers Dinner“ im Innenhof des Hotels Fletzinger hatten wir uns schon wieder aufgewärmt und konnten das bayerische Buffet bestens gelaunt genießen.

Bei der Fahrerbesprechung mit Ausgabe der Roadbooks wurden wir von Heiner auf die Ausgestaltung der Ausfahrt als Rallye mit Chinesenzeichen und Sonderprüfung hingewiesen. Die Bedeutung der Aufgabe hatten zu diesem Zeitpunkt die Wenigsten erkannt, verlief der Abend doch ausgesprochen heiter und gelöst.

Am nächsten Morgen traten 15 Porsche mit 28 Besatzungen zur Ausfahrt an. Um 9:00 Uhr senkte sich die Startflagge für das erste Team. Die Anderen folgten im Minutenabstand. Es ging zunächst durch die verwinkelten Gassen der Altstadt von Wasserburg. Schnell entstand der Eindruck, es sind nicht 15 sondern mindestens 30 Porsche, die sich ständig begegnen oder folgen. Der Minutenabstand war schnell aufgebraucht und das Heck des vorausfahrenden Kollegen war scheinbar sicherer als die Chinesen im Roadbook.

Mit neuer Reihenfolge aber ohne Verluste erreichten wir das Städtchen Rott mit der beeindruckenden Rokokokirche, die leider nur durch das geschlossene Gitter zu besichtigen war. Auf dem nahen Friedhof konnte die Gruft von Franz Josef Strauß besucht werden.

Es blieb nicht viel Zeit dafür. Die Chinesen warteten und eine Sonderprüfung. Auf dem Betriebsgelände einer Zimmerei lautete die Aufgabe, eine unbekannte Strecke in einer vorgegebenen Zeit zu bewältigen. Die Porsche waren (fast) alle gleich, das Team machte den Unterschied!

Nach dem Mittagessen im Landgasthaus Suranger wartete mit dem „Museum für deutsche Automobilgeschichte“ eine multimediale Ausstellung mit den besonderen Meilensteinen aus über 130 Jahren deutscher Automobilgeschichte. Auch das eine oder andere Auto aus unserer Jugend wie der Opel GT oder der Ford Capri waren in Bestzustand zu besichtigen und weckten Erinnerungen an schöne Ausfahrten aber auch an die Angst vor der nächsten TÜV-Prüfung.

Nächster Programmpunkt war der Parkplatz „Schöne Aussicht“ mit dem beeindruckenden Blick auf das in einer Innschleife liegende Wasserburg. Dazu passte der von Andrea vorbereitete Sektempfang. Gerne verweilten wir bei dem schönen Wetter hier etwas länger und genossen Ausblick und Getränk.

Nach dem Abstellen der Fahrzeuge blieb noch etwas Zeit, das bei der Rallye aufgebaute Adrenalin abzubauen und sich für das Abendprogramm mit der „Magentratzerl-Tour“ frisch zu machen. Die Führung durch die historische Altstadt erfreute nicht nur den Gaumen sondern informierte ebenso über die interessante Geschichte der Stadt.

Beim Abendessen warteten wir schon gespannt auf die Ergebnisse der absolvierten Sonderprüfung. Als dann Heiner die Reihenfolge bekannt gab hieß es „And the winner is“: Bertram und Jan T. auf Porsche 968! Großer Applaus und Gratulation mit Pokalübergabe.

Eine Anerkennung hatten sich auch Heiner und Andrea mit ihrem Team verdient. Ihre besondere Leistung als Club Mitglieder für Club Mitglieder wurde mit der Verleihung der Porsche 968 Medaille von 1992 sowie jeweils einem „geistigen“ Getränk von den Spessarträubern gewürdigt.

Helmut R.